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11.19 Die Zusatzprogramme für MagiC

Auf der MagiC-Diskette befinden sich eine Reihe von Programmen für unterschiedliche Zwecke; im einzelnen:

Programm Bedeutung
 
   
 
ADDMEM entspricht dem für TOS notwendigen foldr100 und stellt dem System zusätzlichen Speicher für die interne Verwaltung der Daten zur Verfügung. Die Installation dieses Programmes ist nicht zwingend erforderlich, sollte aber erfolgen, wenn die Meldung 'Kein interner Speicher mehr' erscheint.
 
APPLICAT Dieses Programm ist gewissermaßen eine ausgelagerte Funktion des MagXDesk, sollte also nur von letzterem aufgerufen werden, und ist insbesondere nicht geeignet zum direkten Start per Doppelklick auf das Programm-Icon. Es ermöglicht die Zuordnung von Icons an Dateien sowie das Anmelden von Applikationen für bestimmte Dateitypen.
 
FLP_PAR Mit diesem Programm-Paar kann der Floppy-Parallelbetrieb konfiguriert werden; es gilt:
 
FLP_PAR0 = Parallelbetrieb ausschalten
FLP_PAR1 = Parallelbetrieb einschalten
HARDCOPY Die interne Hardcopyroutine für 9-Nadel-Epsondrucker ist aus dem BIOS rausgeflogen. Statt der ALT-Help-Routine, Scrdmp und Prtblk sind nur noch Dummy-Routinen vorhanden.
 
Das beiliegende Programm HARDCOPY.PRG installiert die bisher im BIOS integrierten Hardcopy-Funktionen. Das Programm läßt sich nur unter MagiC starten. Achtung: Es hat keine Abfrage auf die MagiC-Version und darf unter MagiC Version 2.0 oder älteren 3.0-Versionen nicht gestartet werden.
 
MAGXBOOT Das Programm liegt in zwei Versionen vor (magxboot.prg und magxboot32.prg). Die für ihr System geeignete Version dieses Programmes wird in den Autoordner kopiert und startet bzw. installiert MagiC beim Booten; daher sollte es möglichst weit vorne im Autoordner stehen, damit alle anderen Programme auch mitbekommen, daß MagiC läuft. Außerdem geht das Booten dann schneller, weil Magxboot nach einem Kaltstart zusätzlich noch einen Warmstart auslöst. Der Unterschied zwischen den beiden Startprogrammen ist der, daß magxboot32 die Datei 'magic.ram' so in den Speicher lädt, daß es per Outside (einer virtuellen Speicherverwaltung), Magx2rom etc. vor dem Überschreiben durch amoklaufende Programme geschützt werden kann. Dies funktioniert jedoch nur auf Rechnern ab 68030-Prozessor und PMMU, also beispielsweise auf Computern der TT- und Falcon-Serie.
 
MAGXCONF Das CPX-Modul bzw. Accessorie erlaubt die Konfiguration von MagiC in einigen Punkten. Es bedeuten:
 
Fastload
Hiermit wird das schnelle Lesen von Disketten eingeschaltet; da es das Schreiben nicht beeinflußt, kann es eigentlich immer eingeschaltet werden.
TOS-Kompatibilität
Aufgrund der Tatsache, daß MagiC mehrere Programme gleichzeitig laufen lassen kann, müssen strengere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Leider gibt es immer noch Programme, die fehlerhafte Systemaufrufe machen, was unter Umständen zu Problemen im Multitasking führen kann. Andererseits verlassen sich einige Programme auf Fehler im TOS und laufen daher nicht mehr korrekt, wenn sie unter MagiC gestartet werden. Daher können ein paar der Sicherheitsvorkehrungen abgeschaltet werden, um solche Programme zur Mitarbeit zu überreden - da dann natürlich die Betriebssicherheit beeinträchtigt wird, sollten solche Programme schnellstmöglich gegen neuere Versionen oder Alternativen ausgetauscht werden.
Smart Redraw
(De-)Aktiviert den schnelleren Bildschirmaufbau unter MagiC. Manche (meist ältere) Programme verlassen sich auf bestimmte Eigenschaften des TOS beim Fenster-Redraw, die (weil unnötig oder fehlerhaft) unter MagiC nicht mehr existieren. Um solche Programme zur Mitarbeit zu überreden, kann der elegantere Smart-Redraw Mechanismus von MagiC abgeschaltet werden.
Grow- und Shrinkboxen
Hiermit werden die wachsenden und schrumpfenden Rechtecke ein/ausgeschaltet, die in manchen Programmen vor dem Öffnen/Schließen von Fenstern/Dialogen erscheinen. Das Abschalten bringt auf manchen Rechnern einen kleinen Geschwindigkeitsvorteil, hat aber sonst keine Auswirkungen.
Hintergrund-DMA
Über diesen Schalter kann der Hintergrundbetrieb der Floppy ein- bzw. ausgeschaltet werden.
Pull-Down-Menues
Ist dieser Schalter aktiviert, so fallen die Menues erst bei einem Mausklick herunter, öffnen sich also nicht mehr unerwünschterweise, z.B. beim Verschieben eines Fensters. Dieses Verhalten ist z.B. vom Apple Macintosh bekannt.
MGCOPY Dieses Programm ist gewissermaßen eine ausgelagerte Funktion des MagXDesk, sollte also nur von letzterem aufgerufen werden, und ist insbesondere nicht geeignet zum direkten Start per Doppelklick auf das Programm-Icon. Das Programm übernimmt das Kopieren und Verschieben von Dateien und Ordnern; der Aufbau der Kommandozeile bzw. das Format der verschickten Nachrichten ist nicht dokumentiert und kann sich daher jederzeit ändern.
 
MGFORMAT Mit diesem Programm können Disketten formatiert werden, und zwar ohne das dabei der Rechner blockiert wird. Zum Erstellen des Bootsektors wird übrigens nicht mehr Protobt benutzt; bei 720k-Disketten wird jetzt ein MSDOS-Format mit 730.112 freien Bytes erzeugt.
 
MGSEARCH Dieses Programm ist gewissermaßen eine ausgelagerte Funktion des MagXDesk, sollte also nur von letzterem aufgerufen werden, und ist insbesondere nicht geeignet zum direkten Start per Doppelklick auf das Programm-Icon. Das Tool stellt einen Dateisucher dar, wie er etwa im TOS 2.06 Desktop eingebaut ist. Auch dieses Modul ist nicht oder nur bedingt geeignet zum direkten Start per Doppelklick auf das Programmicon, denn die zu durchsuchenden Laufwerke werden im Desktop eingestellt und beim Direktstart wird nur das aktuelle Laufwerk durchsucht.
 
SHUTDOWN Dies ist dasjenige Programm, welches normalerweise vom Desktop bei der Auswahl von Ausschalten (oder Betätigen der Tastenkombination Alternate-Control-Delete) aufgerufen wird, und dafür sorgt, daß alle noch
 
laufenden Applikationen ihre Daten sichern und terminieren. Die Datei SHUTDOWN.INF dient als Konfigurationsdatei für dieses Programm, und kann neben Kommentaren (eingeleitet durch das Zeichen '#') die folgenden Kommandos enthalten:
 
  • ignore <prg>: für unkritische alte Programme. Diese werden nicht von SHUTDOWN angemahnt, so daß ein Herunterfahren des Systems trotzdem möglich ist. Vorsicht: Solche Programme sichern ihre Daten nicht, so daß es im Einzelfall sinnvoll sein kann, sie von Hand zu beenden (bevor das System heruntergefahren wird).
  • terminate <prg>: Sonderfall für XCONTROL. Auf diese Art aufgeführte Programme werden 'zwangsterminiert'; für die Datensicherheit gilt das unter ignore gesagte.
  • timeout <zeit>: maximale Reaktionszeit für moderne Programme. Ein Wert von 0 steht für 'beliebig lange warten'.
TSLICE Mit diesem CPX-Modul kann zum einen das preemptive Multitasking abgeschaltet werden, wonach das System im kooperativen Multitasking läuft. Zum anderen kann hier die Zeitscheibenlänge sowie die Hintergrundpriorität eingestellt werden. Preemptives Multitasking kann man sich so vorstellen, daß es eine Uhr gibt, deren Ziffernblatt in lauter gleichgroße Tortenstücke unterteilt wird, die dann an die laufenden Programme verteilt werden.
 
Der Parameter Zeitscheibendauer bestimmt dann die Größe der Tortenstücke, wählt man sie klein, so finden mehr Wechsel statt, die natürlich auch Zeit kosten, dafür wird die Rechenzeit gleichmäßiger verteilt; wählt man sie groß, so wird der rechnende Prozeß seltener unterbrochen, die einzelnen Programme müssen aber auch länger warten, bis sie wieder ein Tortenstück bekommen, was sich im Extremfall z.B. in ruckelndem Scrolling zeigen kann.
 
Der Parameter Hintergrundpriorität legt fest, wieviel mehr Tortenstücke das Programm mit dem obersten Fenster erhält, denn dieses wird offenbar aktuell benutzt und soll daher schneller reagieren, als die im Hintergrund laufenden Programme.
 
In der Praxis hat sich eine Zeitscheibendauer von 5-10ms (Millisekunden) und eine Hintergrundpriorität von 1:20 bis 1:32 bewährt. Diese Werte können übrigens per _TSL auch direkt in der MAGX.INF-Datei eingestellt werden.
 
VFATCONF Mit diesem Programm kann festgelegt werden, auf welchen Festplattenpartitionen lange Dateinamen im VFAT-Format von Windows95 unterstützt werden sollen. Das Programm läuft ab der MagiC-Version 4.02 vom 16.02.96. Weitere Einzelheiten zu VFATCONF können der Originaldokumentation von MagiC entnommen werden.
 
WBDAEMON Der Writeback-Daemon ist ein Programm, daß die Schreibzugriffe aller laufenden Applikationen verzögert und damit das System spürbar beschleunigt.
 
Der Betrieb mit dem Writeback-Daemon ist jetzt prinzipiell sicher, weil er nicht mehr eingefroren werden kann. Bisher führte der Start einer Single-Tasking-Applikation immer dazu, daß der WBDAEMON eingefroren wurde und bis zum Wiederauftauen der Cache nicht zurückgeschrieben wurde. Im Gegensatz zum Atari, wo dieses Programm nur optional ist, empfiehlt sich der Einsatz auf einem Macintosh ausdrücklich: auf dieser Plattform steigert es nämlich Geschwindigkeit und Datensicherheit des Dateisystems.
 
WDIALOG Bei diesem Programm handelt es sich um eine Systemerweiterung, die MagiC kompatible AES-Erweiterungen (z.B. Fenster- und Druckdialoge, Listboxen, Zeichensatzauswahl) auch unter älteren Betriebssystemen zur Verfügung stellt. Die Installation erfolgt durch Kopieren des Programms in den AUTO-Ordner, und anschließenden Neustart des Systems. Nach gängigen Erfahrungen empfiehlt sich eine Reihenfolge im AUTO-Ordner, bei der WDIALOG vor NVDI liegt.
 
XMEN_MGR Das Programm ist für die Kompatibilität zu den erweiterten Menü-Funktionen von MultiTOS entstanden und muß darum nur bei Bedarf eingesetzt werden. Es installiert die folgenden Funktionen:
 
Die Funktion appl_getinfo liefert bei den entsprechenden Unterfunktionen den Wert TRUE, wenn dieses Programm installiert ist.
 

Querverweis: MagiC   GEM   Style-Guidelines


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